Am Freitag, den 18.11.2022 erstrahlte unsere Kita in einem wunderschönen Lichterglanz. Wir haben unser Lichterfest gefeiert und sind gemeinsam auf den Spuren von St. Martin gewandelt.
Schon lange haben wir uns auf diesen Tag gefreut und fleißig Laternen und bunte Lichter gebastelt, die unseren Hof erleuchten sollten. Da durften natürlich auch die lieb gewonnenen Laternenlieder nicht fehlen und die Geschichte um St. Martin, die uns zeigt, wie wichtig Nächstenliebe ist.
Die Vorschulgruppe hat sogar ganz besondere Wunschlichter gebastelt. Sie leuchten für alle Kinder in der Welt und tragen mit ihrem Schein, symbolisiert durch ihre Farbe, einen Herzenswunsch in die Welt:

Ein Wunschlicht ist rot wie die Liebe. Liebe Menschen an ihrer Seite wünschen wir allen Kindern in der Welt, damit sie sich nie allein fühlen und immer wissen, dass jedes Kind etwas ganz
Besonderes ist!
Die fröhliche gelbe Farbe soll für Freude und Licht in dunklen Stunden stehen. Kein Kind in der Welt soll so große Angst haben oder so große Traurigkeit verspüren, dass es das Gefühl bekommt, die
Sonne würde nicht mehr scheinen. Das leuchtende Gelb soll alle Ängste und Bitterkeit verjagen!
Das orangene Licht soll Wärme und Geborgenheit schenken. Jedes Kind soll es gemütlich haben und kuscheln können, wann immer es Ruhe braucht.
Das lila Licht soll allen Kindern der Welt einen gemütlichen und sicheren Schlafplatz schenken und schöne Träume bescheren. Es soll ihnen in Erinnerung rufen, dass jeder Alptraum nicht wirklich ist und wir ihn jeder Zeit mit ganz viel Fantasie in eine lustige Geschichte umdeuten können.
Das pinke Licht leuchtet für viele bunte Süßigkeiten, die hin und wieder jedes Kind toll findet. Es leuchtet, um den vielen Kindern der Welt das Leben zu versüßen.
Das blaue Licht ist etwas ganz Besonderes. Das Blau steht für alle lieb gewonnenen Menschen, die im Himmel sind damit sie in schöner Erinnerung bleiben.
Wir wünschen allen Kindern, die um einen Menschen oder ein Haustier trauern, dass sie all die schönen Erinnerungen stets im Herzen tragen können.
Ein Wunschlicht leuchtet grün wie die Hoffnung. Die Kinder der Welt sollen nie die Hoffnung verlieren, egal wie schwierig eine Situation erscheint! Es lohnt sich immer zu probieren,
zu üben, um Hilfe zu bitten oder geduldig zu sein. Denn am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende.
Das braune Wunschlicht leuchtet, damit es immer genug junge Bäume in der Welt gibt. Bäume sind wunderschön, wichtig für unser Klima und bieten so vielen Lebewesen Schutz und Wohnung. Sie sind für
uns ein wichtiger Rohstoff und sollen unsere Erde noch viele Jahrtausende bereichern. Das wünschen wir uns für die Kinder der Welt. Außerdem kann man prima auf ihnen klettern, an ihnen schaukeln
und Baumhäuser bauen.
Das wunderbar weiße Licht steht für die vielen Winterfreuden, wie Rodeln, Schlitten fahren, Kaminabende mit tollen Geschichten, Schneemänner, Schneeballschlachten, Schneeengel, Winterurlaube und kalte Bäckchen. Außerdem leuchtet das weiße Wunschlicht für all die Freude die man zu Weihnachten schenkt und bekommt. Das wünschen wir den Kindern der Welt von Herzen!
Unser Lichtertag ...
„Wenn die Krise alles verfinstert hat, werden Kinder des Lichts die Sterne anzünden.“
-Phil Bosmans-
Unser Tag war ganz großartig und hat natürlich auch die Landknirpse zum Strahlen gebracht. Nach einem leckeren Frühstück bei Lichterschein und Laternenmusik, hat die ganze Kita ein Puppenspiel im Saal erlebt. Es wurde eine Geschichte von St. Martin erzählt.
Auf den Spuren von St. Martin: Unser Puppenspiel ...
Müde vom Krieg zwischen zwei Königshäusern um einen Berg, konnte er gemeinsam mit den Kindern König und Königin überzeugen, den Streit diplomatisch beizulegen und endlich zu seiner Mama nach Hause reiten...
Doch draußen war es bitterkalt. Martin wurde hungrig und müde und hoffte im Dorf Stoltenhagen eine Bleibe für die Nacht zu finden. Doch niemand ließ ihn herein. Die Ernte war schlecht und die Not hatte die Herzen der Menschen kalt gemacht.
Weder Jäger, Gärtnerin, Frisörin, Kindergärtnerin oder Bauer wollten ihm helfen.
Da setzte sich Martin auf den Dorfplatz und begann in seinem Lieblingstopf, den er immer dabei hatte, eine Steinsuppe zu kochen. Die Leute staunten, dass ihm die Suppe aus Wasser und Steinen so gut schmeckte und schenkten ihm nach und nach doch noch ein paar Zutaten, die seine Suppe noch köstlicher machten. So konnte sich Martin stärken und seine Reise fortsetzen...
Doch mitten in der Nacht, Martin war schon wieder eine Weile unterwegs, begegnete er einem armen Mann, der frierend im Schnee saß. Er teilte seinen Mantel mit ihm und überlegte mit ihm gemeinsam, wie er wieder Geld verdienen könnte, damit er sich Kleidung, eine Wohnung und etwas zu Essen kaufen könne. Martin fiel gemeinsam mit den Kindern ein, dass es im Dorf Stoltenhagen keinen Lehrer und keine Lehrerin gab und da der arme Mann sehr klug und belesen war, wollte er gleich nach Sonnenaufgang aufbrechen und sich in Stoltenhagen vorstellen. Gerade als er sich bei Martin für Mantel und Idee bedanken wollte, war dieser schon fort und wieder auf dem Weg zu seiner Mama! ...
Nach diesem spannenden Abenteuer haben wir gemeinsam das Lied von St. Martin gesungen und die Aufregung wegen des nahenden Laternenumzugs mit Spiel und Spaß unterdrückt. Aber auch hier durfte natürlich das Licht nicht fehlen.
Lichterkinder: Unser Laternenumzug ...
Dann war es endlich soweit, gleich nach dem Mittagsschlaf hat uns eine große Überraschung erwartet: Unser kleiner Lichterzug wurde von einer echten "Martinsreiterin" auf einem Pony angeführt. So haben nicht nur die Laternen, sondern auch die Kinderaugen geleuchtet!
Und als wir dann wieder zurück zur Kita gewandert kamen, haben uns bereits ganz viele Eltern erwartet. Darüber haben wir uns riesig gefreut! Sie haben dann gemeinsam mit uns gegrillt und gefeiert. Der Elternrat hat tatkräftig unterstützt und geholfen.
Wir haben noch viel Zeit miteinander verbracht und sogar noch einen kleinen Schneeregen-Schauer erlebt. Ganz wie bei St. Martin.
Zum Abschluss haben die älteren Kinder noch ein kleines Mini-Musical aufgeführt und dann zog es die Familien doch ins Warme und wir haben uns voneinander verabschiedet. Das war ein ganz wunderbarer Tag für uns. Wir haben uns tatsächlich ein Bisschen so wie St. Martin gefühlt und erkannt, dass wir es wirklich gut haben und es ganz viel Freude bereiten kann, wenn man für andere Menschen da ist und ihnen hilft. Trost spenden können wir Kinder auch!
„Das Wesentliche einer Kerze ist nicht das Wachs, das seine Spuren hinterlässt, sondern das Licht.“
-Antoine de Saint-Exupery-