Wir "Landknirpse" bereiten uns auf ein ganz besonderes Fest vor und genießen viele weihnachtliche Momente

Die letzte Woche war für uns alle sehr aufregend und hat die Weihnachtsstimmung vollends in unserer Kita Einzug halten lassen.
Sachte, sachte fällt der Schnee. Wir Kinder haben zu essen. Im Walde hungert ein kleines Reh, das wollen wir nicht vergessen ...
Gleich am Montag haben sich die "Grashüpfer" auf in den Wald gemacht. Denn auch die Tiere, die nun unter der Schneedecke nur noch wenig Futter finden, sollen einen weihnachtlichen Festschmaus vorfinden. Inspiriert zu diesem Ausflug hat uns die Geschichte um "Hirsch Heinrich", die wir uns zuvor auch gleich noch einmal erzählt haben ...
"Leise, leise geht's in den Wald. Wir kommen mit kleinen Gaben. Den Tieren im Wald ist bitterkalt, da geben wir, was wir haben ...",
heißt es in unserer Geschichte.
Wir haben von zu Hause unzählige Leckereien für die Tiere an kleinen Bändern mitgebracht. Das ist der Baumschmuck für die Waldbewohner. Sie mögen ja keine Lebkuchen und vertragen auch keine Schokolade. Also haben wir rote Äpfel, kleine Bündel duftendes Heu, getrocknetes Brot, feine Möhrchen, süße Birnen und viele Meisenknödel und Meisenringe vorbereitet. Zum krönenden Abschluss haben wir sogar eine Baumspitze mitgenommen. Ein Mohrrüben-Stern!
Das passende Bäumchen haben wir dann, beim Streifen durch den Winterwald, schnell ausfindig gemacht. Frau Nickel und einige Kinder hatten sogar ein kleines Reh auf dem Weg entdecken können. Das hat bestimmt schon geahnt, was wir vor hatten ...
Unser Bäumchen ist ganz zauberhaft geworden. Wir hatten zwar ganz kalte Finger aber am Ende sind wir doch sehr stolz auf unser Tier-Weihnachtsbäumchen. Wir haben gleich den Tieren "Bescheid gerufen" und ein paar Schneeengel im Wald hinterlassen.
Heute Kinder wird's was geben, heute werden wir uns freu'n. Welch ein Jubel, welch ein Leben wird in unserer Kita sein!

Nun, da die Tiere versorgt waren, konnten wir am Dienstag ganz andächtig unser eigenes Bäumchen bewundern. Wir haben unsere Kita-Weihnachtsfeier erlebt.
Der Tag war so zauberhaft. Wir konnten sogar einen ganz lieben Besuch empfangen.
Am Montag haben wir am Nachmittag unser Bäumchen vom Tannenhof mit selbst gebasteltem Baumschmuck verziert und leuchtende Kerzen angebracht. Zwölf kleine Schleifen zieren die Zweigspitzen und stehen für zwölf fröhliche Monate im letzten Jahr. Nur eine Baumspitze fehlte noch:
Diese haben wir am Morgen unserer Feier angebracht und gemeinsam gesungen, bevor wir dann alle zusammen an der hübsch eingedeckten Festtafel Platz genommen haben.
Es war ein ganz tolles gemeinsames Weihnachtsfrühstück bei dem auch die Jüngsten richtig viel Spaß hatten. Was haben wir geschmaust und schön gesungen! Doch zu einer richtigen Weihnachtsfeier gehört natürlich auch eine Bescherung.
Da das Christkindchen immer so scheu ist und meist nur heimlich still und leise schöne glänzende Geschenke da lässt, haben wir uns ganz besonders gefreut, dass in diesem Jahr der Weihnachtsmann in der Nähe war und ganz viel Zeit für uns hatte.
Leider konnte er nicht mit dem Rentierschlitten kommen, da eines seiner Rentiere in der Tierklinik versorgt werden muss, es hat nämlich ein verletztes Bein. Aber zum heiligen Abend wird es wieder fit sein, hat uns der Weihnachtsmann versichert. So konnte er aber vor seinem Krankenbesuch eine schöne Zeit mit uns verbringen ...
Er war in jedem Gruppenraum zu Gast.
Wir Kinder haben ihm vorgesungen, Gedichte aufgesagt und uns ganz nett mit ihm unterhalten können. Der Weihnachtsmann ist wirklich lieb und hat sogar kleine Scherze gemacht.
Über seine Geschenke haben wir uns sehr gefreut. Der Weihnachtsmann hat gesagt, dass er weiß, dass wir uns große Mühe geben brav zu sein. Deshalb hat er auch gar keine Rute dabei.
Jedes Kind hat ein kleines Büchlein und etwas Süßes bekommen. Und dann gab es auch noch ein großes Gruppengeschenk. Der Weihnachtsmann hat gehört, dass wir Tiere so sehr mögen. Deshalb möchte er uns dabei helfen, viele kleine "Mitbewohner" auf dem Kita-Hof begrüßen und beobachten zu können. Wir Kinder können mit seinen Geschenken die kalten Wintermonate nutzen, um vielen Tieren kleine Unterschlüpfe zu bauen und diese zu gestalten. Wir haben Fledermauskästen, Futterspender für Eichhörnchen, Schmetterlingsvillen und Nistkästen zum Selbstbauen bekommen. Das wird toll!
Dann hieß es Abschied nehmen. Aber vielleicht sehen wir uns ja am Heiligabend wieder!
Herr Schulz hat mit dem Weihnachtsmann abgemacht, dass er uns gerne dabei helfen möchte, die Häuschen für die Tiere in den hohen Bäumen anzubringen.
Und schließlich haben wir später am Tag noch eine ganz besondere Überraschung gefunden: Der Weihnachtsmann hat den Kindergartenkindern einfach die Theaterkarten für unser "Weihnachtsmärchen" geschenkt ...
Diesen kleinen blauen Umschlag haben wir vor der Haustüre gefunden, als sich die Vorschüler auf den Weg in den Saal gemacht hatten. Die Freude war groß! Jetzt müssen wir die Karten morgen nicht kaufen.
Am Nachmittag, nach der wohl verdienten Mittagsruhe, haben wir dann das Lebkuchenhäuschen geplündert. Mhhhhh! Das war köstlich!
Lat mi in Ruh, lat mi in Ruh! Ick will in min Truh!
Und dann fuhren wir, alle Kindergartenkinder, am Mittwoch gemeinsam ins Theater nach Greifswald. Das Wetter war uns zum Glück gewogen und wir fuhren sicher, bei strahlendem Sonnenschein, durch ein Winterwunderland.
Wir haben die "Weihnachtsgans Auguste" als szenische Lesung gesehen. So anschaulich wurde uns noch nie vorgelesen. Wir waren richtig gebannt und fasziniert. Am besten hat uns die Schauspielerin gefallen, die Theres und Auguste gelesen hat. Sie konnte so tolle lebendige Gesichtsausdrücke machen und hat die Auguste ganz "liebenswert nervig" gesprochen. Herrlich!
Nach der tollen Vorstellung durften wir uns dann noch im Foyer der Stadthalle stärken. Wir haben ein richtiges kleines Mittags-Picknick gemacht. Glücklich, satt und zufrieden konnten wir dann die Heimreise antreten.
Tausende von Kerzen kann man am Licht einer einzigen Kerze anzünden ohne, dass ihr Licht schwächer wird. Freude nimmt nicht ab, wenn sie geteilt wird...
Am Freitag war es dann an uns Freude zu schenken!
Die Vorschüler und einige Freunde von den "Waldeulen" haben schon lange ganz fleißig jeden Tag geprobt. Wir werden die Omas und Opas aus dem Betreuten Wohnen "Ostseeküste" überraschen und wie kleine Sternsinger von Wohngruppe zu Wohngruppe ziehen.
Dort wollen wir eine kleine Weihnachtsgeschichte erzählen, die wir uns ausgedacht haben. Selbstverständlich haben wir viele Weihnachtslieder in unsere Geschichte eingebaut.
Ein wenig aufgeregt waren wir natürlich schon, denn es war unser erster richtiger Auftritt außerhalb der Kita, den wir uns ganz allein ausgedacht haben.
Aber alles hat prima geklappt und die älteren Menschen und ihre BetreuerInnen haben sich sehr gefreut!
Und obwohl wir eigentlich gekommen waren, um zu schenken, haben auch wir ganz viel bekommen. Es gab Applaus, lächelnde Gesichter, echte Freudentränchen und Rührung und jede Wohngruppe hatte ein kleines Geschenk für uns. Sogar leckere Plätzchen aus der Weihnachtsbäckerei waren dabei. Wir freuen uns sehr, dass unsere Geschichte über die Kinder zweier Familien, die unterschiedlicher nicht sein können, die aber schließlich Freunde wurden und füreinander da waren, so gefallen hat.
Ganz zum Abschluss haben wir dann noch eine kleine Choreographie für die Mitarbeiter von "Ostseeküste" vorgeführt. Denn auch ihnen gebührt großer Dank. Sie kümmern sich so liebevoll um die älteren Menschen und tragen dafür Sorge, dass niemand von ihnen Weihnachten allein verbringen muss und einsam ist. Wir haben für unseren kleinen Tanz das Lied "Schnee fällt" von Versengold ausgesucht. Es ist so wichtig, dass wir alle füreinander da sind und niemanden vergessen, der uns braucht und traurig ist!
Der Besuch war so schön, dass wir abgemacht haben, nun öfter vorbei zu schauen und gemeinsam etwas zu unternehmen. Vielleicht backen wir ja die nächsten Plätzchen zusammen oder fordern die Omas und Opas zum Spielenachmittag heraus! Bestimmt kann uns auch jemand zeigen, wie gehäkelt wird oder ein Märchen erzählen, dass wir noch nicht kennen. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

Wann fängt Weihnachten an?
Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt,
wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt,
wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt,
wenn der Laute bei dem Stummen verweilt,
und begreift, was der Stumme ihm sagen will,
wenn das Leise laut wird und das Laute still,
wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos,
das scheinbar Unwichtige wichtig und groß,
wenn mitten im Dunkel ein winziges Licht
Geborgenheit, helles Leben verspricht,
und du zögerst nicht, sondern du gehst,
so wie du bist darauf zu,
dann, ja, dann fängt Weihnachten an.
Rolf Krenzer
